Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S.
Richard Dindo, Niklaus Meienberg, Switzerland, 1976o
During World War II, seventeen men were put to death by the Swiss government. One of them was Ernst S., who was convicted of treason for selling munition to German secret agents. In the 1970’s, the public reexamination of this case fueled a passionate controversy about the role Switzerland played during the war and about double standards evident in the official accounts of that period.
«Die Kleinen hängt man, die Grossen lässt man laufen»: Diese These wird aufs Schönste illustriert von der Geschichte des Ernst S., die der wegweisende Dokumentarfilm von Niklaus Meienberg und Richard Dindo aufrollt. Ein wichtiges und haarsträubendes Stück helvetische Vergangenheitsbewältigung, in dem die Aussagen der Angehörigen von Ernst S. gleich viel Gewicht erhalten wie die Erkenntnisse des Historikers Edgar Bonjour. Ist es Zufall oder Schicksal, dass der Loser Ernst S. dasselbe Lieblingslied hatte wie der Dällebach Kari? (Auszug)
Michel BodmerDer Dokumentarfilm, an dem der Schriftsteller Niklaus Meienberg entscheidend mitgearbeitet hat, liest das Schicksal des jungen Mannes auf der Folie seiner subproletarischen Lebensverhältnisse und versteht sich als Beitrag zur Korrektur der offiziellen Geschichtsschreibung der Schweiz.
Redaktion