Tagebuch einer Verlorenen
G.W. Pabst, Germany, 1929o
A woman's life in a time of hypocrisy and discrimination set in Berlin in the 19920s: Pharmacist's daughter Thymiane becomes pregnant by one of her father's employees, has to give away her baby and is sent to an educational institution. After she has escaped, she finds refuge in a brothel. The marriage with an old aristocrat finally gives her a new status and the opportunity to denounce the social grievances.
Die Kamera weidet sich an Brooks' strahlender Schönheit, wenn Pabst dem Abenteuer der Apothekerstochter Thymian folgt, die ihre Unschuld verliert. Ihre Entwicklung (...) gibt Pabst Gelegenheit, schonungslos das Deutschland der Weimarer Republik darzustellen im Kontrast zu Brooks' Verkörperung einer überschäumenden, gleichsam unschuldigen Vitalität.
Ruth BaumgartenPabst umschifft in seinem letzten Stummfilm die Klippen des kolportagehaften Sujets geschickt und erzählt in sehr dynamischen Bildern. Der im September 1929 der Zensur vorgelegte Film bekam zunächst Schnittauflagen, wurde dann zwischenzeitlich als ‹entsittlichend› ganz verboten, nachdem eine Reihe von Frauenvereinen und Jugendhilfeeinrichtungen Sturm gelaufen waren. Schliesslich durfte er, abermals gekürzt, wieder auf die Leinwand.
Ursula von Keitz