The Go-Between
Joseph Losey, UK, 1971o
Rural England around 1900: a twelve-year-old boy from a humble background spends his holidays in the aristocratic home of his school friend and becomes the confidant of a forbidden love. The attractive daughter of the house has a relationship with the tenant of the neighbouring estate. While the boy falls in love with the woman himself, he acts as a messenger between the lovers and has to watch uncomprehendingly how the adults deal with the affair.
Der englische Theater- und Drehbuchautor Harold Pinter (1930-2008) war einer der schärsten und kühlsten Beobachter der britischen Klassengesellschaft und ihrer bis heute fortdauernden Abgrenzungs- und Verdrängungsmechanismen. Der wärmere Ton dieses Stoff verdankt sich einerseits L.P. Hartleys Romanvorlage von 1953, die auch vom ersten Liebesschmerz eines Buben handelt, andererseits der Regie des exilierten linken US-Regisseurs Joseph Losey (1909-1984). Losey inszeniert hier zwar nicht mehr auf der Höhe seiner besten britischen Filme (etwa The Servant und Accident), gibt den zartbitteren Tönen dafür den nötigen Raum. Mit der kontrolliert agierenden Julie Christie kehrt er das Dilemma seiner Protagonistin hervor, die das aussichtlose Verlangen ihres jungen Schützlings für ihr eigenes heilloses Verlangen benutzt.
Andreas Furler