Pleasure
Ninja Thyberg, Sweden, France, Netherlands, 2021o
A 20-year-old Swedish girl comes to Los Angeles where she hopes to make a career as a porn star. Her determination and ambition propel her to the top of a world full of toxicity and misogyny, where the line between consent and abuse is razor thin.
Eine junge Schwedin kommt nach Los Angeles, um Pornostar zu werden. Ihr Ehrgeiz und ihre Entschlossenheit bringen sie schnell an die Spitze dieser toxischen Industrie, in der die Grenze zwischen Einverständnis und Missbrauch hauchdünn ist. Regisseurin Ninja Thyberg geht mit viel Fingerspitzengefühl vor und gibt einen beklemmend realistischen – niemals aber voyeuristischen – Einblick in den Alltag einer Pornodarstellerin, der unter die Haut geht.
Stefanie FüllemannNinja Thybergs hybrider Spielfilm ist genährt von jahrelangen Recherchen im Pornobusiness und bringt Pornostars mit (Laien-)Darstellern zusammen, im Zentrum die beeindruckende Sofia Kappel als junge Schwedin Bella. Sie wird von einer Gruppe von erfahrenen Pornodarstellerinnen aufgenommen, hat dann aber bald grössere Ambitionen. Wir sehen die Ausbeutung der Frauen ebenso wie die Profitmaschine Porno, die immer härteres Material fordert. Daneben gibt es auch ungezwungene und liebevolle Szenen. Ninja Thyberg hat es sich nicht leicht gemacht und deshalb einen komplexen Film geschaffen.
Pascal BlumDer Film – explizit, aber nicht pornografisch – ist eine notwendige Zumutung, die einen trotz ihren Härten nicht erschlägt. Im Gegenteil: Man wird das Kino mit einem anderen Blick auf die Pornoindustrie und den Umgang mit Sex verlassen.
Sebastian SeidlerRegisseurin Ninja Thyberg verwendet in ihrem ersten Spielfilm zwar explizite Bilder, trotzdem beobachtet sie die ganze Pornoindustrie dermassen genau, dass ihr Film nicht pornografisch wirkt. Vielmehr ist es eine scharf beobachte Sittenstudie mit durchaus sehr melancholischen Szenen. Weiter ist die Geschichte gut erzählt, spannend und hervorragend gespielt. Ein besonderes Verdienst der Regisseurin ist aber, dass ihre Geschichte nicht moralisch vorbelastet erzählt wird.
Felix SchenkerPhysische und psychologische Gewalt, frontale Annäherung an Nacktheit und Sex, heftige Rivalität und krasse Frauenfeindlichkeit: Nichts bleibt uns erspart in diesem dokumentarisch anmutenden, aufrüttelnden und eisigen Spielfilm, in dem jede Situation von wahren Begebenheiten inspiriert wurde!
Stéphanie BelpêcheViolence physique et psychologique, approche frontale de la nudité et du sexe, rivalité féroce et misogynie crasse : rien ne nous est épargné dans cette fiction à la lisière du documentaire, édifiante et glaçante, dont chaque situation a été inspirée de faits réels !
Stéphanie BelpêcheLa grande intelligence du film est de déconstruire les lieux, de détourner avec malice les poncifs psychologisant sur la profession, et d’exposer les dérives d’un système où dire non à une pratique sexuelle vous exclut immédiatement de la meute
Ludovic Béot