Joyland
Saim Sadiq, Pakistan, 2022o
As a patriarchal family yearn for the birth of a baby boy to continue their family line, their youngest son secretly joins an erotic dance theatre and falls for a transgender starlet.
Haider lebt in der Metropole Lahore, ist ein Tagträumer und arbeitslos dazu. Das macht sich nicht gut in einer konservativen pakistanischen Familie: Als er an einem Theater endlich einen Job findet, gibt er sich deshalb als dessen Leiter aus, obwohl er dort nur als Backgroundtänzer agiert – und im Ensemble einer Transfrau aufblüht. Queere Geschichten sind in unseren Kinos noch immer selten, Filme aus Pakistan noch rarer. Beides zusammen? Eine Neuheit, die Saim Sadiq in seinem Erstling behutsam, doch mit der nötigen Vehemenz behandelt. Erstaunlich, welche Souveränität der Newcomer dabei offenbart: Statt aufgeblähter Dialoge reichen ihm ein kluger Schnitt und ein enttäuschter Blick, und statt den väterlichen Patriarchen anzuprangern, offenbart er auch dessen Leiden mit der nötigen Ambivalenz. Joyland gewann in Cannes 2022 die «Queer Palm». Zurecht.
Leon HüslerGalleryo







