Albert Anker. Malstunden bei Raffael
Heinz Bütler, Switzerland, 2022o
With his vivid oil paintings, Albert Anker captured Swiss folk life like no other. Together with musician Endo Anaconda we discover the «Anker-House», Anker's old studio.
Fast gänzlich im ehemaligen Wohnhaus und Atelier des Künstlers in Ins (BE) gedreht, heute ein Museum, ist Heinz Bütlers Dokumentarfilm über Albert Anker dennoch weiträumig und beschwingt. Dafür sorgen unter anderem der kurz nach den Dreharbeiten verstorbene Stiller-Has-Sänger Endo Anaconda, der Ankers Aufzeichnungen vorliest und mit Begeisterung seine persönlichen Anmerkungen macht, zudem die Kunsthistorikerin Nina Zimmer, die ihre fachkundigen Einschätzungen zu den zahlreichen vorgestellten Werken liefert. Es entsteht ein aufschlussreiches Porträt Ankers, der die übliche Etikettierung als konservativer Heimatmaler in Frage stellt und ein differenziertes und teils widersprüchliches Verhältnis des Künstlers zur Moderne, als Kunstrichtung und als Epoche, behauptet. Wohl auch deshalb kommt Christoph Blocher, der die grösste private Anker-Sammlung besitzt, unter den vielen weiteren befragten Persönlichkeiten nicht vor.
Till BrockmannDer Filmemacher Heinz Bütler stellt (...) den als Schweiz- und Idyllenmaler Verrufenen vom Kopf auf die Füsse und enthüllt einen politischen Visionär. Anker, ein Weltkünstler und Kämpfer für eine moderne Pädagogik. Nicht die Hymne auf die Tradition und die Bauernsame war ihm ein Bedürfnis; sein Herz schlug für den sozialen und gesellschaftlichen Aufbruch, die Gleichstellung der Frau und – Amerika!
Daniele Muscionico