Disco Boy
Giacomo Abbruzzese, Italy, Belgium, France, Poland, 2023o
After a painful journey through Europe, Alex, the Belarusian, joins the Foreign Legion in France and clings to a confused hope of a European identity. Jomo, the Nigerian, fights for the survival and durability of his people in the Niger Delta and is ready to die to defend his ideas. These two young people who are sacrificed and smashed together will, against all odds, meet and their destinies will merge to continue across borders, bodies, life and death...
Aleksei und Jomo haben kaum Gemeinsamkeiten. Der eine geht zur Fremdenlegion, um seinem Heimatland zu entfliehen, der andere verteidigt im bewaffneten Kampf sein Dorf im Nigerdelta. Ihre Geschichten verweben sich im westafrikanischen Dschungel, der von rücksichtslos expandierenden Ölkonzernen bedroht wird. Der italienische Regisseur Giacomo Abbruzzese vertraut in seinem visuell beeindruckenden Spielfilmdebüt auf die Kraft der Bilder von Hélène Louvart (bekannt durch die Zusammenarbeit mit Alice Rohrwacher, Wim Wenders oder Agnès Varda) und wird dabei unterstützt vom atmosphärischen Soundtrack des französischen Techno-Produzenten Vitalic und dem gewohnt starken Franz Rogowski. Abbruzzese beweist Mut, indem er sich inhaltlich und formal an Klassiker wie Apocalypse Now und Beau travail anlehnt. So etwas könnte ins Auge gehen, aber dem italienischen Regisseur gelingt es, einen eigenständigen Film zu kreieren, der durch seine Vielschichtigkeit überzeugt.
Léon Hüsler