Le retour
Catherine Corsini, France, 2023o
Kheìdidja, in her forties, works for a wealthy Parisian family who offers her the opportunity to take care of their children for a summer in Corsica. It's an opportunity for her to return with her daughters, Jessica and Farah, to the island they left fifteen years earlier in tragic circumstances.
Nehmen Sie eine Insel. Korsika zum Beispiel. Schicken Sie zwei Familien dorthin. Die eine: reiche Säcke aus Paris mit ihrer Rasselbande, die andere: eine Erzieherin mit ihren beiden Töchter im Teenageralter, der ersten Familie zu Diensten. Fügen Sie ein sorgsam unter den Teppich gekehrtes Drama aus der Vergangenheit hinzu, das im Sommer wieder hervortritt. Schon haben Sei eine Geschichte. Mit guten Schauspielern können Sie daraus sogar einen Film machen. Genau das hat die Französin Catherine Corsini (La belle saison) getan. Le retour, heisst der Film, eine Feriengeschichte im wahrsten Sinne des Wortes: Die Identitäten und Rollen der Charaktere, bis dahin sorgfältig definiert, pausieren für die Dauer des Sommers bis auf ein paar soziale Festlegungen, doch mindestens so weit, dass jede Figur sich selbst neu entdecken kann – durch erste Liebesgefühle, schlechte Taten, eine Wiedervereinigung, was auch immer. Genau das, was die Figuren brauchen, um das Gefühl der Freiheit zu erleben, das das Kino, wenn es grosszügig ist, so gut bieten kann.
Emilien Gür