Jakobs Ross
Katalin Gödrös, Luxembourg, Switzerland, 2023o
The musically highly gifted maid Elsie, who longs for a career as a musician, is forced into marriage with Jacob, a young stable boy who dreams of owning his own horse. Both have to learn that they can only escape their lack of opportunities if they team up.
Ein klassisches, solid inszeniertes bäuerliches Drama über die Verhältnisse in der ländlichen Schweiz des 19. Jahrhunderts, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Silvia Tschui: Die Magd Elsie (Luna Wedler) wird von ihrem Herrn geschwängert und mit dem Knecht Jakob (Valentin Postlmayr), der der Vaterschaft beschuldigt wird, verheiratet. Die beiden werden auf einen ärmlichen Hof als Pächterpaar abgeschoben, wo sie sich sich mit der Situation arrangieren– ein bisschen aus wachsender Zuneigung, ein bisschen, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Beide hegen einen Traum: Die begabte Sängerin Elsie will sich irgendwann ganz der Musik widmen und Jakob ein eigenes Pferd kaufen, doch steht die erbarmungslose Realität der Verwirklichung der Träume im Weg. Der Film der Schweizer Regisseurin Katalin Gödrös könnte manchmal mehr Tempo vertragen, hält aber er mindestens zwei Trümpfe in der Hand: Die elegante Kameraarbeit Sebastian Edschmids und die schauspielerische Tour de Force der einmal mehr überzeugenden Luna Wedler. Egal, wie lange die Kamera auf einer stummen Grossaufnahme von ihr verharrt, ihr nuancierte Ausdrucksspiel lässt keine Langeweile aufkommen.
Till Brockmann