Die Schatten werden länger
Ladislao Vajda, Switzerland, Germany, 1961o
Christa Andres runs a home for girls who are difficult to bring up. With great dedication, she tries to help girls who have stumbled back into a normal life. She takes particular care of Erika. She works as a prostitute and one day escapes from the home. Christa sets off in search of the girl in the red-light district. In the process, the shadows of her own past catch up with her.
Erzählt wird das Schicksal junger Frauen, die aufgrund schlechten Lebenswandels – manche gerieten sogar in die Prostitution – in einem Heim umerzogen und zur Besserung gebracht werden. Zwar sind manche pädagogische Methoden und moralischen Ansichten aus heutiger Sicht amüsant, fragwürdig oder gar haarsträubend, und eine Szene, in der weibliche Hysterie dargestellt werden soll (junge Frauen zerstören schreiend Blumen im Garten, bis sie erschöpft zu Boden fallen), ist an Absurdität fast nicht zu überbieten, doch immerhin thematisiert der Film, dass die aufmüpfigen jungen Damen nicht von ungefähr auf die schiefe Bahn gerieten: Sie hatten zumeist kaltherzige oder alkoholisierte Väter (ja, nur Väter sind schuld) und einige missbrauchten sie sogar sexuell! Interessant auch, dass ein damaliger Star des deutschen Kinos, Hansjörg Felmy, hier die Rolle eines schmierigen, gewissenlosen Ex-Zuhälters und kriminellen übernimmt, der eine der Heimleiterin kaltblütig mit ihrer Vergangenheit erpresst.
Till Brockmann