Le deuxième acte
Quentin Dupieux, France, 2024o
Florence wants to introduce David, the man she’s madly in love with, to her father Guillaume. But David isn’t attracted to Florence and wants to throw her into the arms of his friend Willy. The four characters meet in a restaurant in the middle of nowhere.
Der neue Film von Quentin Dupieux, der bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes zur Eröffnung gezeigt wurde, überrascht zunächst mit seiner hochkarätigen Besetzung: Léa Seydoux, Vincent Lindon und Louis Garrel, zu denen der talentierte Raphaël Quenard hinzukommt. Mit Ausnahme des Letzteren sind die genannten Stars zum ersten Mal in der Welt des Filmemachers zu Gast, den die Angst, sich zu wiederholen, scheint den Kreis seiner Mitarbeiter/innen ständig zu erweitern. Trotz des unwiderstehlichen kreativen Elans des Regisseurs, dessen Filme in einem Rhythmus von zwei pro Jahr aufeinander folgen, sind seine letzten Werke von einer gewissen Melancholie geprägt. In seinem vorherigen Spielfilm Daaaaaaalì halluzinierte sich der berühmte spanische Maler als sterbender Greis, während Der zweite Akt vom Bewusstsein der Vergeblichkeit des Kinos beseelt ist. „Filme haben noch nie etwas gebracht“, sagt Vincent Lindon am Set eines Films, den er verlassen will. Dupieux filmt diesen Schauspieler, der keine Lust mehr hat zu spielen, und um ihn herum die Kulissen eines Spielfilms, dessen Misserfolg zum Thema eines anderen Projekts wird, nach dem Prinzip der Durchdringung verschiedener Realitätsebenen, das dem Filmemacher so am Herzen liegt. Im Laufe der Zeit zeichnet sich hinter den Witzen und Possen eine Hommage an den Beruf des Schauspielers/der Schauspielerin ab. An seine Geringfügigkeit und an seine Grossartigkeit.
Émilien Gür