Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

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Bevor die 1985 gegründete Berliner Band Element of Crime ihren unverwechselbaren Mix von entspanntem Gitarrenrock und angeschrägtem Mariachi-Sound entwickelte und den hintersinnigen Humor ihres Kopfs Sven Regener endlich in ihrer Muttersprache an die Leute brachte, tingelte sie jahrelang als Geheimtipp durch die örtlichen Clubs. Im Sommer 2023 liess die Combo diese Zeit mit fünf Konzerten in den alten Locations aufleben und engagierten dabei jeweils einen gegenwärtigen Geheimtipp aus der aktuellen deutschen Szene als Vorgruppe. Zudem kam der Schauspieler Charly Hübner, seit der der Regener-Verfilmung Magical Mystery ein Freund des Hauses, als dokumentarischen Begleiter mit auf die Tour. Die Vertrautheit des Ad-hoc-Regisseurs mit der Band hat den Vorteil, dass die Musiker zwischen den Auftritten so locker wie unverblümt aus dem Nähkästchen plaudern und auch mal ein Soundcheck vorkommt, der in allgemeiner Ratlosigkeit resultiert. Andrerseits kommt Hübner als Regisseur trotz zwei früheren Filmen im Rucksack über avanciertes Amateurniveau nicht hinaus und fällt, wohl in Absprache mit der Band, zwei exzentrische Entscheide: Erstens gewährt er jeder der lokalen Vorgruppen von überwiegend sehr lokalem Talent eine Nummer in voller Länge, zweitens bekommt man von EoC selbst bis auf die unsterbliche Berlin-Ballade im Titel kaum einen ihrer Greatest Hits zu hören und auch die anderen Songs nur in Ausschnitten. Uneingeweihten erschliesst sich das musikalische und literarische Genie der Band auf der Höhe ihres Könnens daher kaum. Für Eingeweihte ist der Film bei dosiertem Einsatz des Schnellvorlaufs selbstredend dennoch ein Muss.