L'allégement
Marcel Schüpbach, Switzerland, 1983o
In this surreal, overstated, black-and-white film by Marcel Schuepbach, a young woman is slowly driven to near insanity by an inner desire for a passionate existence, while she lives a dull life at her grandmother's country home. The grandmother recalls how her own daughter lost hold of sanity and died on her lover's grave - and she begins to see similarities in her granddaughter's behavior.
Gleich noch eine junge Jurassierin mit ungestillter Liebessehnsucht, doch die Literaturverfilmung des gebürtigen Zürchers und Wahllausanners Marcel Schüpbach setzt menschenleere jurassische Landschaften ganz anders ein als das geballte Alltagsdrama Pas douce: vorwiegend statische, halbdunkle Schwarzweiss-Tableaux spiegeln das Innenleben der Protagonistin, die mit einem Trödler (Hanns Zischler) tändelt und fürchtet, in die Fusstapfen ihrer im Liebeswahn verendeten Urgrossmutter zu treten, wenn sie sich auf eine heftige Liebe einlässt. Doch ist der schöne Reiter, dem sie immer wieder begegnet, Realität oder nur Ausdruck ihres Verlangens? Schüpbach lässt es in der Schwebe und zieht die opernhafte Stilisierung bis zum vieldetigen Schluss konsequent durch. Ein wieder zu entdeckender Solitär mit literarischem Flair für ein Publikum, das vom Kino Bilder statt Stories erwartet.
Andreas Furler