From the World of John Wick: Ballerina
Len Wiseman, USA, 2025o
As a ballerina, Rooney had to endure tough training sessions with the director at ballet school. But that didn't prepare her for life as a contract killer. After her parents are murdered, she seeks revenge and embarks on a bloody campaign through the underworld. In the process, however, she also has to familiarize herself with the rules that prevail at places like the Hotel Continental.
Ballerina reiht sich in das John Wick-Universum ein und erweitert die bereits fest etablierten Regeln von Auftragskillern, Ehrencodes und blutigen Rachegeschichten ansatzweise um eine weibliche Perspektive. Im Zentrum steht Ana de Armas als junge Killerin Eve Maccaro, die nach dem brutalen Mord an ihrer Familie einen gnadenlosen Feldzug gegen jene beginnt, die hinter dem Verbrechen stehen. Die Handlung ist damit in ihrer Grundstruktur klassisch für das Franchise – ein persönliches Trauma wird zum Auslöser einer Kette von Gewalt, die mit choreographisch exzessiv inszenierten Kämpfen erzählt wird. In der Timeline de John-Wick-Filme liegt Ballerina zwischen Teil 3 (2019) und 4 (2023). Die Geschichte der jungen Frau, welche in der als Ballettakademie getarnten Killerschule der Verbrecherorganisation der «Ruska Roma» trainiert, erinnert ein wenig an die von Jennifer Lawrence gespielte Killerin in Red Sparrow von 2018.
Dabei bleibt Ballerina dem sorgfältig austarierten Ton der Reihe treu: eine Mischung aus mythisch überhöhter Unterwelt, strengen Regeln und hyperstilisierten Gewaltballetten. Regisseur Len Wiseman gelingt es, die Erweiterung der Figurenwelt zu gestalten, ohne die Verwurzelung in Chad Stahelskis John Wick-Filmen zu verlieren. Dabei helfen auch die entscheidenden Kurzauftritte von Original-Wick Keanu Reeves. Stilistisch knüpft der Film an die bekannten Merkmale des Franchises an: lange Einstellungen, minuziös getaktete Actionsequenzen, opulente (CGI-) Sets und ein Sounddesign, das den Körper der Figuren als Resonanzraum der Gewalt in Szene setzt. Während Chad Stahelski als Produzent seine Handschrift spürbar hinterlässt, setzt Wiseman stärker auf eine halbwegs lineare Plot-Dramaturgie. Ana de Armas wirkt angemessen elegant, fokussiert und verletzlich, auch wenn der grössere Teil ihrer Kampfszenen die explosive Kinetik mehr einem effizient schnelltaktigen Schnitt verdanken als der für die John-Wick-Reihe sonst prägenden durchgehenden Choreografie.
Michael SennhauserGalleryo







