Skyfall
Sam Mendes, UK, USA, 2012o
When Bond's latest assignment goes gravely wrong and agents around the world are exposed, MI6 is attacked forcing M to relocate the agency. These events cause her authority and position to be challenged by Gareth Mallory, the new Chairman of the Intelligence and Security Committee. With MI6 now compromised from both inside and out, M is left with one ally she can trust: Bond. 007 takes to the shadows - aided only by field agent, Eve - following a trail to the mysterious Silva, whose lethal and hidden motives have yet to reveal themselves.
In this 50th year of the James Bond series, with the dismal Quantum of Solace (2008) still in our minds, "Skyfall" triumphantly reinvents 007 in one of the best Bonds ever. This is a full-blooded, joyous, intelligent celebration of a beloved cultural icon, with Daniel Craig taking full possession of a role he earlier played well in Casino Royale, not so well in Quantum -- although it may not have been entirely his fault. Or is it just that he's growing on me? I don't know what I expected. I don't know what I expected in Bond No. 23, but certainly not an experience this invigorating. (Extract)
Roger EbertBond als eine Art Bruce Willis mit Stiff Upper Lip, sein Gegenspieler als zutiefst verletzter Irrer wie einst Heath Ledgers Joker: Regisseur Sam Mendes hat das moderne Actionkino gründlich studiert. Gekonnt zieht er ein Klima von Paranoia und trockener Ironie auf, Daniel Craig lässt alles Gelackte rasant von seiner ikonenhaften Figur abblättern. Doch beim archaischen Ende wären weniger konventionelle Psychologie und weniger Traumabewältigung mehr gewesen. Für die Fans: Machen Sie sich auf einige Umwälzungen im Bond-Mythos gefasst.
Dominik DusekWer Bond-Filme mit zu viel Bedeutung belastet, verdirbt dem Publikum den Fun an der Action, so sollte man meinen. Doch Daniel Craig, der schauspielerisch kompetenteste Bond-Darsteller, den die Serie bisher hatte, bringt Charakterwidersprüche und Seelenkonflikte in "Skyfall" plausibel auf die Leinwand. Man ahnt es bald: Bonds gefährlichster Feind kommt von innen. Ganz innen. Versteckt sich in der eigenen Seelenlandschaft. Und man wird recht bekommen.
Bedient sich der brillante Regie-Kopf Sam Mendes in den ersten beiden Dritteln von "Skyfall" mit all den Verfolgungsjagden und Schießereien im bestens bekannten dramaturgischen Arsenal des Genres, so sprengt er dessen Grenzen virtuos im Finale. Mit M (Judi Dench) als Köder zieht sich James Bond an die Stätte seiner Kindheit zurück, ins nebelverhangene schottische Hochland. Im DB5, im grauen Bond-Mobil, fährt er die Chefin des MI6 zum Landsitz Skyfall, wissend, dass ihnen Schurke Raoul Silva auf den Fersen ist. Im eigenen Elternhaus verschanzt, unweit vom Grab der Eltern Andrew Bond und Monique Delacroix, bereitet er sich auf den Angriff Silvas vor. (…)
Schauerlich-gespenstisch, als wäre es das letzte Kapitel einer Gothic-Novel, inszeniert Mendes den Endkampf zwischen Gut und Böse. Bond und Silva, das sind im Grunde Brüder, nicht biologisch, aber in Seele und Schicksal. Psychoanalytisch geschulte Geister werden ihre Freude haben an der Pointe des Plots. Und wenn es uns bis dahin entging, dann merken wir es spätestens mit "Skyfall": M, das ist der erste Buchstabe des Wortes "Mother".
Michael MartiGalleryo








