Antichrist

Lars von Trier, Denmark, Germany, France, Sweden, Italy, 2009o

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A grieving couple retreats to their cabin 'Eden' in the woods, hoping to repair their broken hearts and troubled marriage. But nature takes its course and things go from bad to worse. (TMDB)

Von Trier unterteilte „Antichrist“ in die vier Kapitel „Trauer“, „Schmerz“, „Verzweiflung“ und „Die Drei Bettler“ sowie in einen Prolog und einen Epilog. Dabei soll der Film die Auseinandersetzung mit seiner eigenen Depression sein, die so tief ging, dass er auf die Kameraführung während des Filmdrehs verzichten musste, da seine Hände zu stark zitterten.

Der Film hat zu Recht ein sehr gemischtes Echo unter den Kritikern hervorgerufen. Zwar gewann Gainsbourg, die zuvor sagte, sie würde alles tun um diese Rolle zu erhalten, den Preis der besten Schauspielerin in Cannes. Doch die Kritik an dem Frauenbild und den stark plakativen Bildern des Filmes lässt sich durchaus nachvollziehen. Der Film ist dennoch eines der ehrlichsten Ergebnisse der Selbstbeobachtung und Auseinanderetzung mit einer psychischen Krankheit eines Regisseurs. (Auszug)

o.A.

Kaum ein anderer Film spaltete das Fachpublikum wie von Triers „Antichrist“. Auf den Filmfestspielen in Cannes war er 2009 neben „Inglourious Basterds“ das Thema schlechthin. Während einige Kritiker den Film lobten und Hauptdarstellerin Charlotte Gainsbourg die Goldene Palme erhielt, übten andere heftige Kritik an der expliziten Darstellung von Sexualität und blutiger Gewalt. Von Trier wurde zudem Frauenfeindlichkeit vorgeworfen.

(Auszug)

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rogerebert.com, 10/20/2009
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Der Tagesspiegel, 9/9/2009
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8/1/2009
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medienheft.ch, 8/30/2009
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9/9/2009
Lars von Trier ist eine Frau

Heute läuft «Antichrist» in den Kinos an. Der Regisseur und Chefprovokateur des dänischen Kinos über dumme Männer, böse Frauen und seinen neuen Film.

From Florian Keller

Es heisst, Sie hätten «Antichrist» während einer schweren Depression und nur mit halber Kraft gedreht.

Ja, ich fühlte mich so ohnmächtig. Ich konnte nicht einmal die Kamera selber halten, weil meine Hände so stark zitterten. Es war demütigend. Wenn ich mir heute meine Notizen aus jener Zeit ansehe, kann ich sie selber kaum entziffern.

Den Titel des Films haben Sie vom Buch «Antichrist» übernommen, in dem Friedrich Nietzsche mit dem Christentum abrechnet. Davon ist im Film nichts zu sehen.

Stimmt, es geht überhaupt nicht um Religion. Ich habe eben mit dem Titel angefangen, das war vielleicht keine gute Idee. Aber ich habe ein paar schamanistische Reisen unternommen, wie sie bei den Hippies früher sehr beliebt waren.

Schamanistische Reisen?

Ja. In primitiven Kulturen, wenn wir sie so nennen wollen, ist der Schamane der Arzt der Menschen. Mit dem Rhythmus einer Trommel bringt er sich jeweils in Trance und reist so in eine Parallelwelt, wo er die Propheten konsultiert. Ich habe mehrmals eine solche Reise mitgemacht. Das macht wahnsinnig Spass. Es ist wie LSD ohne LSD. Und es ist legal.

Die Natur, heisst es einmal im Film, sei Satans Kirche. Würden Sie das auch so sagen?

Die Natur hat mich immer sehr glücklich gemacht. Ich gehe gerne fischen und jagen. Ein Hirsch, der in freier Natur an einem schönen kleinen See steht - das ist ein Bild, wie wir es uns idyllischer nicht vorstellen können. Aber die Biologie hinter diesem Naturbild ist ein Massaker der Tiere, die sich gegenseitig zerfleischen. Das hat mich immer schon fasziniert: Die Leute hängen sich diese romantischen Bilder ins Wohnzimmer, dabei ist die Natur eigentlich ein einziges Schlachthaus.

Man kann «Antichrist» auch als Märchen über das geheimnisvolle Böse in der Natur sehen.

Ich hasse Märchen. Als Däne bleibt einem da gar keine Wahl, weil man andauernd von Hans Christian Andersen hört. Aber Andersen war ein eitler Sack. Alles, was ihn interessierte, waren Empfänge beim König, und dass er sein schönes Landleben führen konnte. Er kannte keine Liebe und masturbierte jeden Tag. Letzteres ist das Einzige, was ich ihm zugute halten würde. (Lacht.)

Man wirft Ihren Filmen öfters vor, sie seien frauenfeindlich - auch «Antichrist». Sind Sie ein Frauenhasser?

Ich glaube, dass ich in allen meinen Filmen die weibliche Figur war. Ich fühlte mich schon immer irgendwie feminin. Die Männer tendieren bei mir einfach dazu, dumm zu sein. Sie haben immer ihre Theorien, mit denen sie alles zerstören.

Aber die Frau in «Antichrist» ist ein brutales Biest, und sie hat ihr Kind misshandelt.

Ich mag sie. (Lacht.)

Wirklich? Ich glaube, Das müssen Sie erklären.

Die Frau war böse zu ihrem Kind, das ist ziemlich offensichtlich. Nun gibt es aber viele Frauen, die Probleme damit haben, Mutter zu sein. Mutterschaft ist oftmals überschattet von starken Schuldgefühlen. Die Frau im Film… - Ich will sie irgendwie verteidigen. Ich weiss, dass sie Schlimmes getan hat. Aber das macht sie letzten Endes doch auch sehr menschlich. Tut mir leid, ich kann es nicht erklären.

Bei der Premiere in Cannes gab es immer wieder Gelächter. Verletzt Sie das oder darf man lachen in «Antichrist»?

Bei Horrorfilmen ist das eine ganz normale Reaktion, dass die Leute manchmal lachen. Das heisst nicht unbedingt, dass sie den Film nicht gut finden. Es gibt aber noch ein anderes, ein absolut feindliches Gelächter. Das kommt von jenen Leuten, die sich schon vor Beginn der Vorführung entschlossen haben, den Film zu hassen. Früher war ich härter im Nehmen. Heute verletzt mich das. Wenn man einen Film zeigt, ist das, als würde man die Leute zu sich nach Hause einladen.

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Le Monde, 6/2/2009
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Besprechung und Analyse
Wolfgang M. Schmitt / die-filmanalyse.de
de / 7/12/2013 / 9‘00‘‘

Interview with Willem Dafoe
Adrian Hieatt / absoluteradio.co.uk
en / 7/21/2009 / 5‘53‘‘

Interview with Lars von Trier
From Xan Brooks, Jason Phipps / The Guardian
en / 18‘27‘‘

Movie Datao

Genre
Drama, Horror, Crime/Thriller
Running time
110 Min.
Original language
English
Ratings
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ØYour rating6.5/10
IMDB user:
6.5 (135948)
cinefile-user:
< 10 votes
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Review Der Tagesspiegel
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Interview mit Lars von Trier
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Review Le Monde
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Interview with Lars von Trier
The Guardian / en / 18‘27‘‘
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