All the Beauty and the Bloodshed
Laura Poitras, USA, 2022o
American photographer Nan Goldin is a rebel in the art world and one of the most important photographers of the late 20th century. With her outstanding flair for capturing the right moment and her political view through the lens, she has always challenged the definitions of gender and the normal. Because of an operation, she is prescribed an addictive painkiller and becomes dependent. She manages to quit and has since been fighting against the Sackler pharmaceutical dynasty, which is mainly responsible for the global opioid crisis.
Es sei relativ einfach, sein Leben als interessante Geschichte zu erzählen, viel schwieriger hingegen, echte Erinnerungen auszuhalten. Dies sagt die amerikanische Starfotografin Nan Goldin gleich zu Anfang dieses Porträtfilms. Der Satz beschreibt treffend, was folgt: Narben und blaue Flecken – manche verheilt, manche nur halb – aus dem Leben der Fotografin, das nichts von dem hat, was man sonst mit Startum verbindet. Kein Glamour, keine Privilegien und schon gar keine Unbeschwertheit, sondern steter Kampf gegen gesellschaftliche oder sexuelle Ausgrenzung, gegen Schweigen und Vertuschen von Gewalt und Machtmissbrauch, gegen das anfängliche Desinteresse für AIDS, dem eine ganze Generation von Goldins FreundInnen zu Opfer fiel. Der politische Kampf geht weiter, zuletzt gegen die Kunstmäzenaten-Familie Sackler, die ihr Vermögen mit süchtig machenden, oft tödlichen Opiat-Medikamenten gemacht hat. Der Stil von Laura Poitras Dokumentarfilm ist eher konventionell, doch Fotos, Dokumente und Oral History sind so packend und bestechend, dass man nicht unberührt bleibt.
Till BrockmannGalleryo





