Searching for Ingmar Bergman
Margarethe von Trotta, Felix Moeller, Bettina Böhler , Germany, France, 2018o
He is considered one of the most important filmmakers of all time. In 2018, Ingmar Bergman would have turned 100. To mark the occasion, German director Margarethe von Trotta approaches the work and person of Ingmar Bergman and explores his cinematic legacy in conversation with a new generation of filmmakers.
Die deutsche Schauspielerin und Regisseurin Margarethe von Trotta wurde in den frühen 1970er Jahren mit Filmen Fassbinders und ihres zeitweiligen Ehemannes Volker Schlöndorff gross, etalbierte sich bis zu ihrem oscargekrönten Zeitgeist-Drama "Die bleierne Zeit" (1981) selbst als eine der dominiernden Regisseurinnen ihrer Zeit - und gehört seit zwanzig Jahren zu den beliebtesten Zielscheiben der deutschen Filmkritik. Doch im vorliegenden Fall stört es kaum, dass von Trotta über gesundes Selbstbewusstsein verfügt, sich gern im Ruhm anderer sonnt und - wie die meisten - wenig künstlerisches Charisma entwickelt. Denn hier geht es um einen Regisseur und eine Persönlichkeit, die alles im Übermass hatte: Ernsthaftigkeit und Humor, Kühnheit und Leidenschafltichkeit, vor allem aber jene Hingabe und jenes Flair fürs Handwerk des Filmautors und Filmegisseurs, die den eben 100 gewordenen in eine Linie mit herausragenden Zeitgenossen wie Fellini oder Kurosawa stellt. Von Trottas Tour d'horizon durch Bergmans Leben und Schaffen bringt viel und möglicherwiese zu Viele zu Wort. Was Weggefährten, Kenner, Künstler und Angehörige da anmerken, ist dafür facettenreich und umso kurzweiliger. Vor allem wird im Mosaik der Recherchen- und Fundstücke ein Verstorbener und endlos Totgesagter lebendig, der beim Arbeiten ganz bei sich war - und dabei viel heiterer, als es die Legende vom nordischen Grübler will.
Andreas FurlerDer Zugang ist, im Vergleich zu anderen Bergman-Porträts, recht konventionell. Berührend aber ist ein Interview mit Sohn Daniel Bergman, der offen erzählt, dass sich sein Vater immer nur fürs Filmen und die Frauen interessierte, aber für seine neun Kinder nie.
Matthias LerfFür ihren Film "Auf der Suche nach Ingmar Bergman" hat sich Margarete von Trotta auf die, genau, Suche nach Ingmar Bergman begeben. Nun ist der tot, also ist ziemlich klar, wo er ist: Unter der Erde. Richtiger müsste der Film "Gespräche über Filme Ingmar Bergmans mit Leuten die mit Ingmar Bergman zu tun hatten an Orten an denen Ingmar Bergman mal irgendwann war" heißen. Dann wüsste man gleich, was man zu erwarten hat. Ein Vorschlag zur Güte.
Juliane Liebert