Free Men
Anne-Frédérique Widmann, Switzerland, 2018o
In solitary confinement for the last 25 years, Kenneth Reams has pushed back against the confines of his cell to become a painter, a poet, the founder of a non-profit, and an art event organizer – all while fighting for justice. At age 18, Kenneth Reams was convicted for murder without firing a bullet and became the youngest inmate on Arkansas death row. While Arkansas rushes to execute ten inmates in ten days – an absolute American record - the film captures Kenneth’s struggle and raises universal questions: How can we fight injustice? How can we continue to move forward and find a sense of purpose in life?
Manchmal wirken sich widrige Umstände beim Drehen eines Films zu seinem Vorteil aus. So auch in diesem Fall, in dem das Staatsgefängnis von Arkansas der Regisseurin die Drehgenehmigung und damit jeden Sichtkontakt zu ihrem Protagonisten verweigerte. Die gestandenen USA-Korrespondentin und TSR-Reportagespezialistin Widmann wich aufs Telefon und Gespräche mit Leuten aus Reams’ Umfeld aus. Damit erfasst sie nicht nur diesen haarsträubenden Fall von amerikanischer Willkürjustiz, sondern auch die Situation ihres Protagonisten, die seit einem Vierteljahrhundert von der Welt und seinen Nächsten weggesperrt wird und während dieser halben Ewigkeit bewundernswerte Beharrlichkeit entwickelt hat.
Andreas FurlerSeit 25 Jahren sitzt der Afroamerikaner Kenneth Reams in Isolationshaft – er wurde als 18-Jähriger zum Tod verurteilt. Die Westschweizer Journalistin und Filmemacherin Anne-Frédérique Widmann porträtiert ihn und seinen Fall in der Doku «Free Men», was nicht ganz einfach war: Da das Gefängnis im Bundesstaat Arkansas konsequent die Drehgenehmigung verweigerte, sehen wir Reams nur auf Fotos, und äussern kann er sich bloss übers Telefon. «Free Men» wird zum Internationalen Tag gegen die Todesstrafe gezeigt; im Anschluss erhält das Publikum die Möglichkeit, mit Kenneth Reams am Telefon zu sprechen.
Gregor Schenker