The Third Man
Carol Reed, UK, 1949o
Shortly after the Second World War, American pulp writer Holly Martins travels to Vienna to meet his old friend Harry Lime. But upon his arrival, he is informed that Lime has been killed in a suspicious accident a few days earlier. Martins, too curious for his own good, starts to investigate the circumstances of Lime’s death and as witnesses begin to disappear, he finds himself chased by unknown assailants.
Eine frappierende Mischung von neorealistischen und expressionistischen Zutaten macht den Reiz dieses legendären britischen Film noir aus, der zudem wie wenige das Klima der Verunsicherung in den Trümmerstädten der Verliererseite kurz nach dem Zweiten Weltkrieg einfängt. Gedreht an Wiener Originalschauplätzen, erfasst er den Moment, in dem sich eine kaputte Gesellschaft erst neu formiert, die alliierten Siegermächte die lokalen Verhältnisse nur ungefähr kontrollieren und zwielichtige Gestalten die Fäden ziehen. Joseph Cotten gibt, wie öfters in seiner Karriere, den aufrechten Amerikaner, der sich durch dieses Schlamassel kämpft, Orson Welles als der vermisste Harry Lime taucht erst in der Hälfte, dann dafür umso bildfüllender auf. Die heimlichen Protagonisten aber sind die verkantete Kamera von Robert Krasker und die Musik des Zitherspielers Anton Karas, den Regisseur Reed in einem Heurigenlokal gefunden haben soll.
Andreas FurlerIm Hintergrund lässt sich eine politische Analyse erkennen: Anna, die Verkörperung des aufrechten Geistes, ist vor den Kommunisten aus Prag geflohen; der Engländer will sie beschützen, ist aber machtlos; der sympathische Kriminelle vertraut den Russen und bezahlt dies mit dem Leben; die ermittelnde Hauptfigur ist ein Amerikaner, der die europäischen Angelegenheiten nicht versteht.
N.N.On a rarement vu film plus diaboliquement mené, plus machiavéliquement construit et monté pour exercer sur le public le plus averti une espèce de fascination.
La RédactionLe troisième homme est extraordinairement, "monstrueusement" habile.
Henry MagnanEloge du Troisième homme en trois points. Un : la réplique. De celles qui marquent l'histoire du cinéma. Deux : la musique. De celles qui marquent aussi l'histoire du cinéma (et qui justifient la répétition). Trois : la ville. La Vienne de l'après-guerre, belle et laide à la fois, lumineuse et remplie d'ombres, une cité en noir et blanc magnifiquement photographiée dans un film aux plans d'anthologie.
Frédéric Mairy