Fogo-fátuo
João Pedro Rodrigues, Portugal, France, 2022o
On his deathbed, his royal highness Alfredo, King without a crown, is taken back to distant youth memories and the time he dreamt of becoming a fireman. The encounter with instructor Afonso from the fire brigade, opens a new chapter in the life of the two young men devoted to love and desire, and the will to change the status quo. A perfectly choreographed love dance and sexy firefighters against wildfire.
In Fogo-Fátuo feuert der portugiesische Regisseur João Pedro Rodrigues aus allen Rohren. Rassismus, Homophobie, Postkolonialismuskritik, Klassenkampf, Klimakrise: Keines der brennenden Themen unserer Zeit sind vor dem Filmemacher sicher, und nicht nur werden sie komödienhaft aufgearbeitet, nein, er macht sogar ein Musical daraus. Die Geschichte ist schnell erzählt: Im Jahr 2069, als der Erbe der portugiesischen Krone im Sterben liegt, erinnert sich dieser an seine Jugend, als er bei der Ausbildung zum Feuerwehrmann einen Mann kennenlernte, der ihm den Kopf verdrehte und sein Leben veränderte: einen schwarzen Muslim, der später Präsident der Republik wurde. Die Queer-Fantasie entfaltet ihre Geschichte zwischen einem Wald phallischer Kiefern und den Umkleideräumen einer Feuerwache, wo man sich damit vergnügt, Klassiker der Kunstgeschichte in Fleisch und Blut nachzustellen – das Fleisch überwiegt. Während die Figuren damit beschäftigt sind, die verheerenden Brände in Portugal zu zähmen, spickt João Pedro Rodrigues seinen Funken als Filmemacher in die Glut der Begierde und entfacht das Feuer damit neu. Fogo-Fátuo bedeutet Irrlicht: Einen schöneren Titel kann man sich nicht vorstellen.
Emilien Gür