Bisons
Pierre Monnard, Switzerland, France, 2024o
A young Jura farmer and passionate wrestler is involved in a series of illegal boxing matches by his brother, who has a criminal record. The two want to use the prize money to save the farm that their father has left them in financial difficulties. After initial successes, the dark side of the risky venture becomes apparent, which they are unable to hide from their mother and the silent love of the pugilist.
Der Romand Pierre Monnard ist mit 46 einer der versiertesten Gegenwarts-Regisseure der Schweiz. Ausgebildet an der Uni Lausanne und an der Filmschule in England, hat er sich sein Rüstzeug mit Kurzfilmen, Videoclips, Dokus und Serien erarbeitet und seit 2017 Regie bei der Krimiserie Wilder sowie beim Kassenschlager Platzspitzbaby geführt. Mit Bisons reist er in den Jura und erzählt von zwei Brüdern, die um den verschuldeten Hof des verstorbenen Vaters kämpfen, während die Mutter das Einkommen in der Fabrik aufbessert. Der eine Bruder ist der arbeits- und schweigsame, der nebenbei Ringerkränze holt und zarte Gefühle für eine alleinerziehende Tierärztin hegt. Der andere ist dem Teufel vom Karren gefallen, kehrt von irgendwo heim und schlägt dem grossen kleinen Bruder lukrative Boxkämpfe in Frankreich vor, um den Hof zu retten. Kain und Abel auf dem Dorfe also und Fight Club in der Fremde – man kennt einige Zutaten. Doch Monnard inszeniert das ländliche Drama und den Bruderzwist mit so viel Gespür für sprechende Momente, dass man ab der ersten Minute gefesselt ist. Von den blutigen Boxkämpfen sieht man zwar mindestens einen zu viel, vom zerrissenen Helden und den starken Frauenfiguren am Ende zu wenig. Die Besetzung und das filmische Handwerk aber sind durchs Band exzellent, der Kameramann und einer der beiden Hauptdarsteller gewannen prompt die Schweizer Filmpreise. Man hätte sie der ganzen Crew gegönnt.
Andreas Furler